Female energy im Business
Es gab eine Zeit, da dachte ich, Erfolg sei gleichbedeutend mit Kontrolle, klaren Plänen, starker Struktur, eiserner Disziplin. Ich war überzeugt: Wer führen will, muss vor allem eines – funktionieren. Sich beweisen. Leistung bringen. Da sein. Immer.
Und ganz ehrlich? Das hat auch ziemlich gut funktioniert. Ich habe viel erreicht. Ich war schnell, effizient, sichtbar. Ich konnte Menschen führen, Prozesse steuern, Entscheidungen treffen. Mein Tag war durchgetaktet. Mein Mindset auf Produktivität programmiert. Und trotzdem fehlte irgendetwas. Etwas, das ich lange nicht benennen konnte, weil ich es schlichtweg nie gelernt hatte.
Was mir fehlte, war mein weibliches „einfach Sein“.
Nicht im Sinne von Rückzug, Verzicht oder weniger Leistung. Eher ein anderes Wie, eine andere Qualität in meinem Führen. Weniger Druck. Mehr Tiefe. Weniger Reaktion. Mehr Präsenz. Weniger Kontrolle & mehr Vertrauen.
Ich habe im Laufe meiner eigenen Entwicklung – und durch die Arbeit mit vielen großartigen Frauen in Führungsrollen – gelernt: Echte, nachhaltige Führungsstärke entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Verbindung mit anderen, ja, aber vor allem mit mir selbst.
Die alte Definition von Erfolg passt nicht mehr
Unsere Wirtschaft, unsere Arbeitswelt, viele unserer Unternehmen sind geprägt von einer sehr maskulinen Vorstellung von Erfolg. Leistung, Zielorientierung, Effizienz, Analyse, Kontrolle. Das sind jahrzehntelang die Grundpfeiler gewesen, an denen sich Karrieren gemessen haben. Und auch heute spüren viele Frauen in Führungsrollen noch diese unausgesprochenen Erwartungen: Du musst stark sein. Klar. Durchsetzungsfähig. Beherrscht. Kompetent.
Und ja, all das ist wichtig. Aber nicht vollständig. Denn wenn wir anfangen, uns selbst dauerhaft in eine Form zu pressen, die uns nicht entspricht, verlieren wir auf dem Weg das Wesentlichste. Und zwar unsere Authentizität, unsere Intuition, unsere weibliche Kraft. Die Fähigkeit, aus dem Moment heraus zu führen. Mit Gefühl. Mit Menschlichkeit. Mit Klarheit .
Female Energy – was bedeutet das konkret?
Wenn ich heute von „Female Energy im Business“ spreche, meine ich nicht, dass wir aufhören sollen, zu führen. Im Gegenteil: Ich glaube daran, dass gerade weibliche Führungspersönlichkeiten einen entscheidenden Beitrag leisten können für ein gesünderes, nachhaltigeres und menschlicheres Arbeitsumfeld. Doch dafür brauchen wir einen Perspektivwechsel, einen inneren Shift sozusagen, weg vom reinen Funktionieren und hin zum bewussten Führen.

Für mich persönlich bedeutet das unter anderem:
- Nicht impulsiv reagieren, sondern aus der Ruhe heraus agieren.
Früher habe ich viel aus dem Reflex heraus entschieden. Schnell. Direkt. Heute nehme ich mir öfter Zeit, erst zu fühlen und erst dann zu handeln. Das ist nicht schwächer. Es ist bewusster.
- Pausen einplanen, bevor ich sie brauche.
Ich kenne den Preis von Überforderung. Und ich weiß heute: Pausen sind kein Luxus, sondern ein non negotiable in der Selbstführung. Denn nur aus innerer Stabilität heraus kann ich klar führen.
- Meinem Körper zuhören.
Früher habe ich Signale wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Unruhe einfach ignoriert. Heute weiß ich: Mein Körper ist mein wichtigstes Symptom. Wenn er „Stopp“ sagt, nehme ich das ernst ohne Schuldgefühle.
- Nein sagen
Nicht aus Trotz, sondern aus Selbstverantwortung. Ich muss nicht alles machen. Ich muss nicht jede Erwartung erfüllen. Ich darf Grenzen setzen, auch wenn es anderen nicht gefällt.
- Raum geben für neue Perspektiven.
Nicht alles im Business ist planbar. Und das ist gut so. Ich habe gelernt, dass manche der besten Ideen dann entstehen, wenn ich nicht „machen“ will, sondern einfach nur bin. Im Gespräch. Im Vertrauen. In der Stille
- Empfangen lernen.
So viele Frauen sind großartig im Geben. Im Kümmern. Im Unterstützen. Aber sobald es darum geht, anzunehmen – Lob, Hilfe, Geld, Zeit –, beginnt das innere Zögern. Ich übe jeden Tag, mir zu erlauben: Ich darf empfangen. Ohne Gegenleistung. Ohne schlechtes Gewissen.
- Führung über Verbindung statt Dominanz
Für lange Zeit galt im Business: Wer führt, muss vorne stehen. Laut sein. Die Richtung vorgeben. Entscheidungen durchboxen. Aber wenn ich heute in Teams, in Unternehmen, in meine Coachings blicke, sehe ich etwas anderes: Die wirklich starken Führungspersönlichkeiten führen nicht über Lautstärke, sondern über Vertrauen. Nicht über Dominanz, sondern über Beziehung. Sie stellen Fragen. Hören zu. Geben Raum. Sie bringen Klarheit – nicht durch Kontrolle, sondern durch Haltung.
Female Energy heißt für mich: weniger sagen, dafür ehrlicher. Zuhören können – auch zwischen den Zeilen. Nicht alles kommentieren müssen. Nicht um jeden Preis sichtbar sein. Sondern präsent. Authentisch. Im Moment.
Diese Art der Führung ist nicht nur angenehmer für andere, sie ist auch wirksamer. Denn sie schafft Tiefe. Und Tiefe bringt Nachhaltigkeit. In Entscheidungen. In Beziehungen. In Ergebnissen.
Früher habe ich viel Energie darauf verwendet, im Außen zu funktionieren. Ich habe mich gefragt: Wie wirke ich? Was wird erwartet? Wie komme ich rüber? – und dabei oft überhört, was in mir vorgeht.
Heute frage ich mich stattdessen: Wie will ich mich fühlen?
Nicht nur am Ende des Tages, wenn das Ziel erreicht ist, sondern auf dem Weg dorthin. Wie will ich arbeiten? Mit wem? In welchem Tempo? Mit welcher Haltung?
Ich bin davon überzeugt: Wir dürfen uns erlauben, unsere Definition von Erfolg zu verändern. Wir dürfen den Maßstab nicht länger im Außen suchen – sondern im eigenen Erleben.
Und was heißt das für dich?
Wenn du dich in diesen Zeilen wiedererkennst, wenn du spürst, dass in dir auch dieser Wunsch wächst nach mehr Tiefe, mehr Verbindung, mehr Sein statt Tun, dann lade ich dich ein: Beginne, dir selbst wieder zuzuhören. Nimm deine Gefühle ernst. Deine Sehnsucht. Deine Müdigkeit. Deine Intuition.
Du musst nichts „wegmachen“. Du musst auch nicht alles umkrempeln. Aber vielleicht reicht es, dir jeden Tag ein paar Minuten Raum zu geben für die Frage: Wie will ich mich heute fühlen und was brauche ich dafür?
Der Shift hin zu Female Energy ist kein radikaler Bruch. Es ist ein feiner, aber kraftvoller Perspektivwechsel. Weg vom ständigen Leisten hin zum bewussten Gestalten. Und es ist eine Ergänzung!
Und wenn du dir dabei Begleitung wünschst, dann melde dich gerne. Denn genau dafür bin ich da: Für Frauen, die führen wollen.
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