Mein Weg aus dem hustle-mode

Erinnerst du dich an dein erstes Jahr als Unternehmerin oder Führungskraft? Diese unbändige Energie, das Adrenalin, die Lust, endlich selbstbestimmt zu arbeiten und etwas Großes aufzubauen? So ging es auch mir. Ich hatte meine Ausbildung abgeschlossen, jahrelange Berufserfahrung gesammelt, mich weitergebildet und war voller Tatendrang. Ich wollte Frauen in Führungspositionen unterstützen, ihnen helfen, in ihre volle Kraft zu kommen – beruflich wie persönlich.

Was ich dabei lange ignoriert habe: Ich war selbst nicht mehr in meiner Kraft. Ich redete über Pausen, über Achtsamkeit, über Selbstführung. Und lebte das genaue Gegenteil.

Erstes Gründungsjahr: hustle pur

Mein innerer Antrieb war riesig. Und mein innerer Glaubenssatz lautete: „Erfolg braucht Einsatz. Immer.“ Ich arbeitete 24/7. Checkte noch spät abends meine Mails. Antwortete am Sonntag auf Kundenanfragen. Postete auf Social Media vom Frühstückstisch aus. Ich war überzeugt: Je mehr ich leiste, desto mehr erreiche ich. Je sichtbarer ich bin, desto erfolgreicher werde ich sein.

Pausen? Wenn überhaupt, dann mit schlechtem Gewissen.

Freie Tage? Nur wenn ich sie mir „verdient“ hatte.

Ich spürte, wie die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwammen. Anfangs war das aufregend: Ich konnte meine Zeit frei gestalten, an einem Mittwochvormittag laufen gehen, abends kreativ arbeiten. Work-Life-Blend eben. Aber irgendwann wurde diese Freiheit zum downfall.

Die gläserne Decke – selbst gebaut

Trotz vollem Kalender, durchgetakteten Tagen und erfolgreichen Aufträgen hatte ich das Gefühl, nicht wirklich weiterzukommen. Ich fühlte mich ausgelaugt, hatte das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Ich sprach mit meinen Coachees über Stressmanagement, empfahl ihnen klare Grenzen, Pausenrituale, bewusste Erholung.

Und während ich ihnen Wasser predigte, trank ich selbst Wein.

Diese Erkenntnis traf mich hart. Sie war unbequem. Und sie war nötig.

Wir sollten uns häufiger die Frage stellen: "Wie gehe ich mit mir selbst um?"

Der Wendepunkt: Ehrlich hinschauen

Ich begann, ehrlich hinzusehen. Woher kam mein ständiger Drang, erreichbar zu sein? Warum fühlte ich mich schuldig, wenn ich eine Stunde früher Schluss machte? Warum fiel es mir so schwer, mir freie Sonntage zu erlauben?

Die Antworten lagen tief. In alten Glaubenssätzen. In Rollenbildern. In einem inneren Antreiber, der sagte: „Nur wer alles gibt, wird erfolgreich.“

Und genau diesen Antreiber musste ich hinterfragen. Neu bewerten.

Was ich seit dieser Erkenntnis anders mache:

  1. Pausen mit Priorität.

Genauso wie meine Mentees plane ich Erholungszeiten ein wie Meetings oder Coachings. Pausen sind keine Belohnung, sondern Voraussetzung für gute Arbeit.

  1. Arbeitsfreie Tage sind heilig.

Wenn ich mir einen Tag frei nehme, dann wirklich. Kein „Ich schau nur kurz…“. Kein „Ich beantworte nur diese eine Nachricht…“. Auch wenn es manchmal noch so schwer fällt.

  1. Klar kommunizierte Grenzen.

Meine Kund:innen wissen, wann ich erreichbar bin und wann nicht. Ich nutze Autoresponder, spreche über meine Zeiten offen und respektvoll.

  1. Rituale statt ständiger Erreichbarkeit.

Ich habe feste Morgen- und Abendroutinen, die nichts mit Arbeit zu tun haben. Mein Handy bleibt zu bestimmten Zeiten in einem anderen Raum.

  1. Reflexion statt Reaktion.

Ich frage mich regelmäßig: Lebe ich gerade nach meinen eigenen Werten? Oder versuche ich, Erwartungen von außen zu erfüllen?

Für mich bedeutet Erfolg heute nicht mehr: möglichst viel leisten, möglichst oft online sein, möglichst viele Haken auf der To-Do-Liste.

Erfolg bedeutet für mich:

  • mit Freude und Energie arbeiten zu können
  • Zeit für mich und meine Liebsten zu haben
  • meine Werte auch tatsächlich zu leben – nicht nur zu predigen
  • andere Frauen ehrlich und authentisch zu begleiten

Ich habe verstanden: Eine gesunde Work-Life-Blend ist möglich, aber wie Anfang Juli in meinem Beitrag beschrieben braucht sie Klarheit. Struktur. Und vor allem: Erlaubnis.

Die Erlaubnis, auch mal offline zu sein.

Die Erlaubnis, langsamer zu machen.

Die Erlaubnis, nicht perfekt zu funktionieren.

Mein Reminder für dich:

Du musst nicht alles gleichzeitig schaffen.

Du darfst Prioritäten setzen.

Du darfst deine Arbeit lieben und trotzdem Freizeit brauchen.

Du darfst Pausen machen – ohne dich rechtfertigen zu müssen.

Und du darfst dir selbst treu bleiben.

Denn genau das ist gelebte Selbstführung. Und der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.

Wenn du dich gerade selbst im hustle-Modus erkennst: Atme tief durch. Nimm dir heute einen Moment, nur für dich. Und frag dich ehrlich:

  • Wo habe ich in letzter Zeit gegen meine eigenen Werte gehandelt?
  • Was brauche ich gerade wirklich?
  • Was wäre ein erster kleiner Schritt zurück in meine Balance?

Ich bin überzeugt: Du hast die Antworten bereits in dir. Und falls du Unterstützung suchst, bin ich gerne an deiner Seite – als Coach, Sparringspartnerin und Frau, die selbst weiß, wie sich Wasser predigen und Wein trinken anfühlt. Und die sich entschieden hat, lieber ein Glas Wasser bewusst zu genießen.

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