Wie uns Glaubenssätze kleinhalten
Es beginnt oft ganz leise. Ein zaghafter Gedanke, ein kurzer innerer Zweifel, der sich einschleicht: „War das jetzt zu viel?“ – „Hoffentlich wirke ich nicht arrogant.“ – „Vielleicht sollte ich noch warten, bevor ich…“
Viele meiner Coachees, allesamt starke, reflektierte Führungspersönlichkeiten, kennen diese Gedanken nur zu gut. Sie tragen Verantwortung. Sie führen Unternehmen, Teams, Projekte und dennoch halten sie sich oft selbst zurück. Nicht, weil sie nicht fähig wären, sondern weil sie über Jahre hinweg (oft unbewusst) gelernt haben: Sichtbarkeit ist gefährlich. Raum einnehmen ist riskant. Ambition wirkt unsympathisch.
In diesem Beitrag zeige ich dir sechs typische Sätze, mit denen wir Frauen uns selbst kleinhalten – und wie du dich von diesen befreien kannst.
- „Ich will nicht so viel Raum einnehmen.“
Viele Frauen wurden in ihrer Sozialisation darauf trainiert, nicht unangenehm aufzufallen. „Sei bescheiden.“ – „Sei nett.“ – „Dräng dich nicht vor.“ Was dabei verloren geht? Die gesunde Selbstverständlichkeit, mit der wir Raum einnehmen dürfen. Nicht auf Kosten anderer, sondern why not?
In Führung bedeutet das:
Du darfst dich zeigen. Du darfst Entscheidungen treffen. Du darfst Feedback geben.
Denn Raum einzunehmen ist nicht egoistisch. Es gehört zur Führung dazu.
Reflexion: Wo hältst du dich aktuell (noch) zurück, obwohl du etwas zu sagen hättest?
- „Ich will nicht zu laut, zu viel, zu ehrgeizig wirken.“
Dieser Satz ist ein Klassiker und eine der häufigsten inneren Blockaden erfolgreicher Frauen. Wir fürchten, nicht mehr sympathisch zu wirken, wenn wir unsere Ambitionen zeigen. Die Angst vor Ablehnung, vor Neid, vor Kommentaren wie „Na, die nimmt sich aber wichtig!“ sitzt tief. Doch Sichtbarkeit bedeutet nicht, laut zu brüllen oder ständig im Rampenlicht zu stehen. Es bedeutet, klar zu kommunizieren, wofür du stehst. Und mit innerer Sicherheit präsent zu sein – auch dann, wenn andere dich nicht mögen.
Wichtig: Wer sichtbar führt, polarisiert. Und das ist okay. Du musst nicht everybody’s darling sein, um deinen Weg zu gehen.
- „Ich bin (noch) nicht Expertin genug.“
Dieses Gedankenkarussell kenne ich gut und es taucht selbst bei gestandenen Unternehmerinnen immer wieder auf. Der Glaube, erst perfekt vorbereitet sein zu müssen, bevor man startet, ist weit verbreitet. Was dahinter steckt? Ein tief verankertes Perfektionsstreben, das uns suggeriert: „Wenn du nicht 110 % weißt, darfst du dich nicht zeigen.“
Das Problem: Männlich sozialisierte Menschen haben diese Hürde oft nicht. Sie pitchen, bevor sie die Lösung ganz ausgereift haben. Sie bewerben sich, auch wenn sie nur 60 % der Kriterien erfüllen. Wir Frauen hingegen zögern, zweifeln, optimieren und verpassen dadurch Chancen!
Reminder: Expertise wächst mit dem Tun.

- „Ich will niemandem zur Last fallen.“
Dieser Satz klingt harmlos, ist aber brandgefährlich. Denn er hält uns davon ab, um Hilfe zu bitten. Unterstützt zu werden. Oder schlichtweg mal zu sagen: „Ich kann nicht alles alleine schaffen.“ Gerade Frauen in Führungspositionen tragen oft eine immense innere Verantwortung. Sie wollen es allen recht machen und sich dabei möglichst unsichtbar in der eigenen Bedürftigkeit halten.
Doch Führung bedeutet nicht, alles alleine zu machen. Führung bedeutet, Ressourcen zu erkennen und diese bewusst zu nutzen. Dazu gehört es, Aufgaben zu delegieren, ein Team zu stärken und sich auch mal selbst Unterstützung zu holen.
- „Ich brauche noch eine Ausbildung, bevor ich starten kann.“
Der sogenannte „Zertifikats-Zwang“ ist gerade bei reflektierten, ambitionierten Frauen verbreitet. Die Idee: Wenn ich noch das eine Programm mache, noch dieses eine Coaching abschließe, dann bin ich bereit. Doch häufig ist genau das ein Schutzmechanismus. Denn „noch lernen“ ist gesellschaftlich akzeptiert. Es fühlt sich sicher an. Und es bewahrt uns vor der wahren Herausforderung: sichtbar zu werden, Fehler zu machen, zu wachsen.
Natürlich sind Weiterbildungen sinnvoll. Doch frag dich ehrlich: Ist deine nächste Ausbildung wirklich ein Schritt nach vorne oder eher ein Umweg aus Unsicherheit?
- „Ich muss erst …, bevor ich … darf.“
Diese Denkweise ist ein Selbstsabotage-Klassiker.
„Ich muss erst mehr Erfahrung sammeln, bevor ich das Projekt leite.“
„Ich muss erst zum Friseur, bevor ich sichtbar werde.“
„Ich muss erst noch 5 Kilo abnehmen, bevor ich ein Reel drehe.“
All diese Gedanken bauen mentale Mauern zwischen deinem jetzigen Ich und deinem zukünftigen Ich. Sie suggerieren: Du bist noch nicht genug.
Doch die Wahrheit ist: Du darfst jetzt beginnen. Unperfekt und mutig. Denn niemand von uns ist je „fertig“. Entwicklung entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Vertrauen.
Der Kern all dieser Sätze? Sie sind Ausdruck eines Ungleichgewichts – meist zwischen deiner inneren (female) und äußeren (male) Energie. Du versuchst, Kontrolle zu behalten, anstatt dich zu zeigen. Du willst erst leisten, bevor du empfangen darfst. Du funktionierst, statt dich zu spüren. Doch echte Führung entsteht aus Balance. Aus Klarheit und Intuition. Aus Zielstrebigkeit und Hingabe. Aus Aktion und Empfangen.
Mein Impuls an dich:
Beobachte diese Sätze in deinem Alltag. Nicht wertend, sondern bewusstseinsschaffend.
Und dann wähle neu, was du wirklich sagen/denken möchtest.
Genau das macht dich zur Führungskraft, der andere folgen wollen – nicht, weil du alles perfekt machst, sondern weil du dich traust, du selbst zu sein.
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